beitrag von: Oliver_Fahn
geh-fall-sucht
nur noch im zwang aus ihrer bewegungslosigkeit herausgerissen / bildet sarah die schnittmenge der station.
eingemottet in lethargie und zwei schweren decken aus sand / für den fall / ihr aktionismus erwache / durchbreche sämtliche schranken.
beileibe zu wenig beleibt / von tag zu tag magerer.
tatsächlich! sie hat sich aus ihrer ummantelung herausgeschält /ist aufgestanden / um binnen ein paar schritten zu stürzen / zu liegen in ihrem bruchlandungsmodus /angewiesen auf mein zeitiges kommen / mein beherztes eingreifen / sie zu befreien aus dem klammergriff ihrer notlage.
gehgangen / gehfallen / ohne den puffer ihrer viere / auf der harten matte namens leben.
ein sturer affront gegen das phantom ihrer fremdsteuerung /das aufflammt / wenn ein lichter moment von meist wenigen sekunden sie des sonst so kontinuierlichen dämmerschlafs beraubt.
wie lange noch züngelt die letzte leuchte an energie / bis der vom dasein niedergeschlagenen ihre selbstvergessenheit zur atemlosigkeit gereicht?
review von: Sophia Süßmilch
die letzten drei sätze verstehe ich nun überhaupt nicht und ich weiss nicht ob es deshalb ist, weil mir der text irgendwie unsympathisch ist weil ich mich nicht so recht auskenn und ich irgendeine hochnäsigkeit dahinter vermute oder weil diese nicht da ist und ich sie unterstellen muss. also gelangweilt hat es mich auch nicht, nur whats the vision here?
der text bezieht sich auf den allmählichen niedergang einer demenzpatientin. zu beginn dieser schleichenden krankheit treten vor allem gedächtnisverlust, orientierungsprobleme und verwirrung auf, bis schließlich sogar grundlegende funktionen wie atmen und schlucken beeinträchtigt werden. bei der niederschrift hatte ich eine dame im kopf, deren wille zuletzt in keinem verhältnis mehr zu ihren fähigkeiten stand. solche tragischen entwicklungen erlebe ich in meinem beruf allzu oft .