beitrag von: CarlaBe
Onanieeirismus
Als Gregoria Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand sie sich auf dem Bauch liegend und mit dem Gesicht in etwas Feuchtem. Dann hob sie Arme und Beine hinter ihren Panzer und versuchte zu flattern. Aber sie kam nicht weit. Sie merkte, dass sie sich immer noch in unruhigen Träumen befand und hatte Angst, dass sie nicht mehr in der Lage sein würde, Leben von Traum zu unterscheiden bzw. für immer so im Oneirismus gefangen zu bleiben. Da hörte sie: No hay banda. Es gibt Musik, aber keine Band. Gregoria Samsa schlug noch verzweifelter mit den Flügeln, ihr Gesicht geriet immer tiefer in den feuchten Traum. Das Problem war nur: sie fand es ziemlich geil. Also tauchte sie hinein, schwamm, schwamm, schluckte literweise von dem, was, wie sich jetzt herausstellte, ihre eigene künstlerische Pollution war. Schließlich schaffte sie es, auf der anderen Seite wieder herauszukommen. Aber niemand sah es, denn es war ihr Traum, und so sehen wir sie noch mit dem Gesicht in etwas Feuchtem.
review von: Sophia Süßmilch
alles mit zu viel doppelten böden ist mir ja immer zu anstrengend, ist die form hier tatsächlich an der manierismus angelehnt? gregoria samsa jedenfalls komplett lame, aber künstlerische pollution dann doch gute wendung, also alles ist inception und ich löse mich jetzt in ein logikwölkchen auf, sprach gott, aber hoppla, die ist ja tot und nietzsche nicht lustig, oder.
Danke fürs Kommentieren. Eigentlich nicht Manierismus, sondern Oneirismus - wie es im Text steht -, also "als real empfundene traumähnliche Halluzinationen bei Vergiftungen, Infektionskrankheiten und nach seelischen Erschütterungen" (ein Begriff aus der Neurowissenschaft). So gesehen find ich Inception recht passend. Und in diesem Zusammenhang Nietzsche doch recht amüsant, oder nicht?