Man schickte einen Hundefänger nach ihr. Es müsste eine Hündin sein, hatte man ihm gesagt. Nikolai Popow holte sie mit einer Schlinge am frühen Abend des 19. Juni in der Gorkistraße 57. Das war nur wenige Wochen vor dem Start. Hündinnen seien härter im Nehmen, hieß es. Im Labor wartete eine Zentrifuge mit hoher Drehzahl auf Laika. Alles war in Eile. Die Ingenieure entwickelten künstlichen Raketenlärm für sie. Man müsste sie eingewöhnen, denn die Bedingungen seien ungewöhnlich. Sie notierten ihren Pulsschlag, er hatte sich verdoppelt.
An der Schwelle zum Phallozän hatte man Laika aus einem Wolf geformt; lautlos spürte sie das Wild auf und bellte, bis die Beute erlegt war – Laika ist die Bellende. Es ist nicht überliefert, ob Laika beim Start des Sputniks bellte. Den Orbit erreichte sie tot, zehn Tage vor der Zeit. Das Gift, das im Futter auf sie wartete, es blieb unberührt. Ihr Kadaver umrundete den blauen Planeten zweitausendsiebzehn Mal, bevor die Kapsel in der Atmosphäre verglühte.
review von: Sophia Süßmilch
das ist ein würdiger gegener zum bild!
Jörn Budesheim
sagt
21.02.2025 07:47
Danke :-)
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