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ausstellung in der sfd

"imaginäre geografien" von patrick pilsl alias martin dean (bildender künstler & musiker; berlin/klagenfurt)
vernissage: do, 2. november 2017, 19.00 uhr
ort: schule für dichtung, mariahilfer str 88a/stiege III/7, 1070 wien
auftakt zum festival CROSS THE ORDER

ausstellung in der sfd

der begriff “imaginäre geografie” wurde ursprünglich von edward said eingefuhrt, um die westlichen kolonialen vorstellungen über den orient als ethnozentristisch und vorurteilsbeladen zu kritisieren. “imaginäre geografien” beruhen auf – siehe karl may! – stereotypen, klischees und einem ideologisch geprägten blick auf das “fremde”, sei dieser blick wohlwollend “exotistisch” oder abwehrend “rassistisch”.

der in berlin lebende bildende künstler und musiker patrick pilsl alias martin dean verstärkt saids kritik am kolonialen weltbild indem er sie affirmativ zuspitzt bis hin zu einer karikativen übertreibung, in der die “erste welt” als genau das auftritt, was sie für die zweite, dritte und vierte welt augenscheinlich ist: ein brutales, allesverschlingendes monster, das über grenzen und leichen geht. dass martin deans obskure landkarten und globen bei aller kritik am kolonialismus und kapitalismus oft auch noch komisch sind, verdankt sich dem schwarzen, ja grimmig bösen humor des künstlers.
und wir grinsen verschämt über das unglück, das meist immer nur über die anderen hereinbricht. bis es auch uns erwischt. wer wird dann noch die topografie dieser elenden nachzeit kartografieren?
vielleicht hat martin dean sie aber eh schon vorweggenommen ...

>> http://sfd.at/ausstellung

 

ausstellung von 3. november 2017 bis 28. februar 2018

ort: schule für dichtung
mariahilfer straße 88a/stiege III/7, 1070 wien
mo.-fr., bitte vorher kurz anrufen t: +43-1-522 35 26

 

ausstellungseröffnung mit patrick pilsl
(c) schule für dichtung

mehr fotos von der vernissage >> www.facebook.com/poetryschool