sprechende städte & redselige landschaften: die erkundung der klingenden welt

klasse
"sprechende städte & redselige landschaften:
die erkundung der klingenden welt"

eine klasse im freien: wahrnehmen, dichten, verdichten im flanieren. die akustische poesie einer stadt einfangen. schreibend oder mit dem aufnahmegerät. der sound- und environmental-artist kalle laar ist ein spezialist der auditiven sinnesschärfung und als solcher idealer lehrer für dichterische prozesse im weiten feld der klangkunst. und galt william burroughs noch das sehr unhandliche magnetophonband als das neue “schreibgerät”, so ist es für heutige poetInnen das sehr handliche handy. mit ihm lässt es sich ganz vortrefflich dichten!

exposé kalle laar

die bewusste wahrnehmung unserer lebensumgebung wird dominiert von den vielfältigen visuellen eindrücken, die unablässig auf uns einwirken. in der westlichen welt erlernt man automatisch eine gewisse fähigkeit, mit diesen reizen umzugehen, sie zu kanalisieren, zu bewerten, ihnen womöglich nicht zu trauen. weitgehend im unbewussten bleibt dagegen unsere klangwelt. wird diese nicht direkt z. b. als musik, gespräch oder signal thematisiert, bleiben wir den geräuschen ausgesetzt, ohne dass wir es gelernt hätten, mit ihnen in ähnlicher weise umzugehen wie mit einem foto oder film.

der hörsinn bietet uns sehr viel mehr als sein selbstverständlicher täglicher einsatz andeutet. entsprechend angeregt öffnet er die welt um uns herum auf ungewohnte weise und lässt uns unsere umgebung neu erfahren. die stadt erzählt unentwegt ihre geschichten, jede landschaft erklingt auf ihre ganz eigene weise, jeder ort hat seine akustische identität.

die klasse lädt ein zu einer schärfung der sinne. die erhöhte aufmerksamkeit gegenüber der uns so selbstverständlich umgebenden klanglandschaft und ihre analyse sind wesentlicher bestandteil. in speziellen übungen wird die aufmerksamkeit auf die wahrnehmung der verschiedenen sinne in bezug auf geräusche und kommunikation gelenkt und geschärft.

die poetischen texte, die während der klasse erarbeitet werden, reflektieren diese erfahrungen, wobei alle möglichkeiten des umgangs mit klang, geräusch und text erforscht und angewandt werden können.

die unterschiedlichen poetischen texte – klangarbeiten können dann zu einer art hörspiel zusammengefasst und als cd, webauftritt oder radiosendung weiterverarbeitet werden.

voraussetzungen:

keine speziellen.
für diejenigen, die sich nicht fürs (ausschließliche) schreiben in analoger form entscheiden:
für audioaufnahmen braucht es keine besonderen geräte (wenn vorhanden, dann natürlich gerne), aber man sollte möglichst wissen, wie man mit seinem mobiltelefon aufnehmen kann, die klangqualität ist (erst mal) nicht entscheidend. 

termine:

12 unterrichtseinheiten:

mo, 28. april: 17.00 bis 20.00 uhr

di, 29. april: 16.00 bis 19.00 uhr

mo, 5. mai: 16.00 bis 19.00 uhr

di, 6. mai: 16.00 bis 19.00 uhr

ort: schule für dichtung, mariahilfer str. 88a/ III / 7, 1070 wien & die straßen wiens

teilnahmegebühr: 150,- € 
begrenzte teilnehmerzahl!

(frühbucherbonus bis 19. märz: 125,- €)

kalle laar

geboren 1955. deutscher musiker und performancekünstler.
studium der wissenschaftsgeschichte an der lmu münchen. weltweite tournee als gitarrist mit dem japanischen perkussionisten takashi kazamaki. mehrere cds, u.a. mit elliott sharp und william parker. 1996 gründung des temporären klangmuseums, gemeinsam mit barbara holzherr.
radioarbeiten (“… doch nicht für immer” 2012, “distar” 2010), theatermusik, auftritte mit elektronischer musik, aufbau der sammlung “vinyl culture – tonträger kultur”, zahlreiche ausstellungen und installationen. leitung von klangwanderungen und workshops zu den themen wahrnehmung und klang, u. a. an den goethe-instituten in tokyo, argentinien und brasilien.
lehrauftrag für architektur und klang an der fachhochschule münchen.
lebt in krailling bei münchen und in wien.

http://www.klangmuseum.de
http://www.callme.vg
http://www.kunstoderunfall.de (zusammen mit augusta laar)

© kalle laar