beitrag von: frenchfried17
ohne titel
kommt eine zeile geflogen
fragt was ich gerne wissen würde
und ich: ist das eine trickfrage?
version 2:
kommt eine zeile geflogen:
was ich denn gerne wissen würde
ich: ist das eine trickfrage?
manko cafe workspace, düsseldorf
review von: augusta laar
erst einmal: toll dass aus düsseldorf ein gedicht reinfliegt, und noch dazu aus einem kaffeehaus, mit foto, das ist sehr fein! mir gefällt das zweite kurzdicht besser, obwohl ich gut verstehe warum beide entstanden. das gedicht ist extrem kurz und dreizeilig, könnte ein haiku sein, ist es auch für mich, eine moderne version davon, wenn man eine haiku dramaturgie nach these, antithese, synthese sehen möchte, und es ja um wortgruppen geht und um laut-einheiten. die silbenanzahl ist für mich nicht so wichtig, im japanischen sind die einheiten sowieso alle gleich lang, 17 lauteinheiten, entsprechen etwa im deutschen 10-14 deutschen silben. ich mag da auch sehr die "lunes", haiku ähnliche kürzest-texte die von jack collom eingeführt wurden und unseren westlichen sprachen mehr entsprechen. der bezug auf die gegenwart ist nat. beim haiku element-anteil, und laut wikipedia gelten "als wesensmerkmal nicht abgeschlossene, offene texte, die sich erst im erleben der leserin vervollständigen" - das wäre hier gegeben. allerdings den hinblick auf "allen ist alles bekannt" kann ich nicht sehen, oder ist das eher atmosphärisch gemeint, dass wir das sozusagen riechen können? ich würde fast den anfang der 3. zeile das "ich:" weglassen, dann wäre es noch haiku-mäßiger.