beitrag von: etc
Ende gut, alles gut
Eine Schaufel ist gut. Noch eine. Julius Grosz könnte neben mir stehen, ich würde es nicht bemerken. Er könnte meine Arbeit loben, meine eleganten Bewegungen, ich würde es nicht bemerken. Meine Welt ist schaufeln.
Max lässt sich Zeit. Der Arme hat sich am Wochenende wieder ordentlich beim Hausbau verausgabt. Jetzt quälen ihn Rückenschmerzen. Der Arme kann gar nicht anders, als mir die ganze Arbeit überlassen. Aber das ist nur gerecht so. Ich habe kein Haus, keinen Fitnesstrainer. Ich kann nur schaufeln.
An meinem Schaufeln soll man mich erkennen. Hier draußen habe ich schon einen richtigen Fanclub. Die Cheerleader stehen links und rechts von dem Aushub und winken mir mit knorrigen Wurzelbündeln zu. Julius Grosz wird bei ihnen schnell Anschluss finden. Ihre Schlachtgesänge tragen mich über die Ziellinie. Das letzte Steinchen fällt und macht die Zierkirsche. Auch dieses Grab ist geschafft.
review von: anna weidenholzer
super, wie sich hier langsam eine geschichte aufrollt, wie über das schaufeln die große welt einer figur geöffnet wird. funktioniert wunderbar in dieser form, könnte auch der anfang von einer längeren erzählung sein?
