sie sind hier: startseite / alle beiträge / Sommerglück

wir steigern das bruttonationalglück – texte zur glücksmaximierung

beitrag von: Strickerin

Sommerglück

Endlich. Ich schäle den Marzipan Stollen aus seiner Aluverpackung. Haltbar bis Juni 2017 lese
ich, als ich die Verpackung in den Müll werfe. Gekauft August 2016 denke ich als ich ihn
anschneide. Nach den Sommerferien ist das immer mein erster Gang. In den Supermarkt und
das Weihnachtsgebäck kaufen. Das erdet mich. Die Vermischung von realen Gerüchen und
realem Geschmack mit nur imaginierten Sinnesfreuden führt in meinem Kopf, auf meiner
Zunge und in meinem Bauch zu Glücksgefühlen. Melone mit Parmaschinken auf dem Teller
dazu gedachte Spekulatius. Ein Gedicht
Fruchtig saftig
Orange das Fleisch
Trocken spröde
Grüngrau die Haut
Melonenduft
Schinkenaroma
Dunkelrot
mit weißem fettem Rand.

review von: anna weidenholzer

guter einstieg, wunderbare geschichte, ab "Die Vermischung von realen Gerüchen und realem Geschmack" war ich allerdings verwirrt. die figur kauft ja im supermarkt weihnachtsgebäck - warum dann "dazu gedachte Spekulatius"? oder ist das erden als gegenaktion zu den glücksgefühlen gemeint? dann müsste der unterschied noch stärker herausgearbeitet werden. der übergang zum gedicht ist dann wiederum gut gelungen.
Ulla Hiltl sagt
04.04.2019 16:50
In der Tat, verwirrend. Was ich mir dabei gedacht habe? ? Vielleicht besser so: ....das erdet mich. Mit dem Stollen im Mund steht mir schon der nächste Genuss vor Augen. Die Vermischung...
anna weidenholzer sagt
04.04.2019 17:00
ja, so ist es klarer.