beitrag von: Deloin204
das Suchen
Wir sind auf der Suche. Wir rennen. Um zu finden. Arbeiten. Um das von uns Gesuchte zu finden. Damit wir. Sobald wir das von uns gesuchte gefunden haben. Unser Leben führen können. Doch bleiben wir einen Moment stehen. Hören die Vögel. Den hektischen Verkehr. Die gestressten Bewohner. Sehen schmutzige Straßen. Die Abgase der Autos. Die weinenden Kinder. Spüren die Eiseskälte. Die Gänsehaut an unserem Körper. Eine kühle Prise Wind. Und doch. Zieht sich eine Wärme durch unseren Körper. Wir heben den Kopf. Sehen die Wolken. Dunkle Flecken mit einem hellen Spalt. Wir heben die Hand. Um unsere Augen vor dem Licht zu schützen. Um zu sehen. Wem wir dieses unbeschreibliche Gefühl verdanken. Wen auch nur für einen kurzen Moment. Denn wir suchen. Diese kleinen Momente.
review von: anna weidenholzer
die kleinen momente, die sich groß anfühlen, schön. am anfang ist ein bisschen viel suchen und finden. ich würde vorschlagen, das finden überhaupt zu streichen - auf der suche ist es klar, dass man etwas finden will -, und stattdessen noch mehr auf das tempo im text zu setzen, die schlaglichtartigen szenen, die haken, die er schlägt, das kommt teilweise schon sehr gut heraus. eine möglichkeit wäre auch, "Damit wir." ein paar sätze später zu wiederholen, um den erzählfluss zu brechen.