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wir steigern das bruttonationalglück – texte zur glücksmaximierung

beitrag von: Gruftikuss

Stille Lebensmomente in der Bewegung

Die Sonne scheint durch die Augen eines aus dem Herzen lachenden fremden Mannes als ich ihn ansehe und er mich ansieht. Die Sonne scheint durch seinen hellbraunen Augen und macht sie golden und weich wie Honig.

Eine Mutter und ihr schläfriges Kind steigen in die Strassenbahn ein. Die Mutter setzt sich, das Kind sitzt auf ihrem Soß, gegen seine Mutter gelehnt und ist seinem Schlaf so hingegeben, dass seine Arme seitlich schlaff hinunterhängen, im vollkommenen Vertrauen aufgelöst. Die Mutter umarmt ihn, hält seinen Kopf - Unschuld...

Eine Umarmung, langsam, bedächtig, die lange andauern darf, die sagt " Hallo, es ist schön, dass du da bist" und später noch eine Umarmung, die sagt "es war eine schöne Zeit mit dir, komm gut nach Hause, wir sehen uns bald". 

Der Kellner, der lächend, nur so, eine kleine Schale Melanzani und ein paar Scheiben Baguette bringt als Zeitüberbrückung, bis die Suppe warm wird, weil man ihm ehrlichen Herzens sagte, dass man sich in seinem Lokal wohl fühlt.

review von: anna weidenholzer

schön, die idee einer sammlung der stillen lebensmomente in bewegung. im zweiten absatz könntest du "unschuld" streichen, das zeigst du ohnehin in dem bild, das du vorher zeichnest. und im ersten absatz: "golden und weich wie honig" ist fast ein wenig zu erwartbar - vielleicht fällt dir da noch etwas anderes ein? irgendein kleines detail an dem mann, das man vielleicht auf den ersten blick übersehen würde, das ihn noch interessanter macht?