advenire

advenire - vom Kommen und Gehen, Folge: 2

Michael lässt die Tür hinter sich fallen und bleibt auf dem Teppich stehen, auf dem Abstreifer, der die Grenze ist zwischen draußen und drinnen. Der Schnee auf der Stirn wird ein Rinnsal in seinem Gesicht. Seine linke Hand ist fettig vom Burger, er hat vergessen sie abzuwischen, sowie er vergessen hat den Burger zu essen, den er, so wird ihm jetzt bewusst, immer noch in seiner rechten Hand hält. Wie kann er hier stehen in einem Geschäft mit einem Burger, der auch noch - sein Blick auf die Hand bestätigt es - tropft? Aber Aisha ist schuld, sie hat so geschaut, dass seine Beine ihr nachliefen ohne den Kopf zu fragen. Und während der Burger schon anfängt in seiner Hand in Einzelteile zu zerfließen, weiß Michael, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis das Patty mit der Barbecue Sauce nicht nur seine weiße Jacke versaut, sondern auch noch als kläglicher Haufen auf dem Abstreifer landet. Dann sieht er Aisha mit aufgerissenen Augen auf ihn zu gehen. Aber diesmal sehen die Augen nicht ihn, sondern das tropfende, labbrige Brot in seinen Händen. Er muss hier raus. Michael macht die linke Hand zum Saucentropfschutz, dreht sich um, und geht den einen Schritt zur Tür. Und da erscheint sie, die dritte Person. Es ist Max, genannt Mäx, der noch ein Geburtstagsgeschenk braucht, weil seine Schwester kurz vor Weihnachten auch noch diesen Tag feiern muss. Er hat es eilig, weil gleich die Vorlesung beginnt und er es hasst zu spät zu kommen und ohne zu schauen, ob denn da jemand stehen würde, gleich hinter der Tür, öffnet er sie.