advenire - vom Kommen und Gehen, Folge: 3
beitrag von: trivialpoet
… ja, geharnischt wie sie ist, kann sie jetzt auch noch den nächsten Schritt wagen. Den Eintritt ins Cafe Ritter. Diesem lokalen Tempel für Poser und Paradiesvögel, die dort täglich ihre Messen lesen.
Hier ist alles möglich. Kaffeeduft verwebt sich mit schwerem Parfüm, buntes Strickmuster mit gelackten Stiefeln. Röhrende Hirsche in Öl und am Stehtisch. Nur eines darf man hier nicht sein, gewöhnlich. Josephine schneit dort hinein wie ein Wesen, dem alle irdische Schwere abhandengekommen ist. Ihre neuen Sneakers nehmen den Schritten ihr Gewicht und geben ihr gleichzeitig die Standfestigkeit um sich in einer Welt behaupten zu können, die bisher nicht die ihrige gewesen ist.
Bisher.
Von der Seite schießt ein Engel heran. Gewandet in Rot und Gelb. Wie eine Fanfare, die ein besonderes Ereignis ankündigt, umschwebt ein lautes Klirren seine Ankunft in Josephines Welt. Unvermittelt ist er erschienen und legt sich ihr nun mit einem scheppernden Geräusch zu Füßen ...
review von: teresa präauer
lieber trivialpoet, wir sind mitten in der besten version des café ritter, noch cooler als in realiter. lustig! hm, ich bin eine große freundin von seltsamen personifikationen und kühnen metaphern, bei "umschwebt ein lautes klirren" (zum beispiel) wird’s mir persönlich aber zu bunt, sprich: lautes klirren ist ein hartes material, ein spiegel z.b., glas, umschweben ist eher wolkig, duftig, pudrig. so geht’s mir an manchen stellen bei diesem text, der mich ansonsten aber borstig-fließend erheitert hat.