advenire - vom Kommen und Gehen, Folge: 4
beitrag von: schreiberin
lehnt sich zurück. „Ernest“, sagt Ernsti und dass seine Freunde ihn Ernsti nennen. „Ich find Ernest schön“, sagt Jaqueline. „Darf ich fragen, was das eben war?“ „Was meinst du?“ „Na ja, die junge Frau, die eben zur Tür hinausgerannt ist. Die ist ja wohl an deinem Tisch gesessen.“ „Ach das“, sagt Ernsti. „War eine Verwechslung. Die Schuhe…“ „Vielleicht hätten wir doch Fotos austauschen sollen“, sagt Jaqueline. „Warum, gefall ich dir nicht?“ Jaqueline lacht. „Lange Leitung, hm?“ „Erklärst dus mir?“, fragt Ernsti. „Nein, wenn man Witze erklärt, sind sie tot“, sagt Jaqueline. Der Herr Franz stellt die Apfelstrudel auf den Tisch. „Ich hab schon mal bestellt. Magst du?“, fragt Ernsti. "Danke, ich bin keine Süße“, sagt Jaqueline. „Doch“, sagt Ernsti. Jaqueline verdreht die Augen und sagt „Einserschmäh.“ Und Ernsti steht wieder auf der Leitung. Als das Display von Jaquelines Handy aufleuchtet, greift sie blitzartig danach. „Und, wie ist er?“ steht da. Jaqueline drückt die Nachricht weg. „Entschuldige“, sagt sie und sieht zu, wie Ernsti beide Apfelstrudel verschlingt. Dann sagt länger keiner was, und Jaqueline schaut im Ritter herum. Da läutet bei Ernsti das Telefon. „Oh, ja, nein, ich komm gleich“, sagt er. „Tja, das wars wohl mit uns“, sagt Jaqueline. „So hab ich das nicht gemeint“, sagt Ernsti. „Aber ich habs so gemeint.“ Jaqueline wischt mit dem Zeigefinger langsam die Apfelstrudelbrösel vom Tisch. „Aha, verstehe, alles klar. Na dann...“ Ernsti nimmt den Mantel vom Haken, fischt den Schal aus dem Ärmel und geht zur Budel, wo der Herr Franz hinter der Kassa steht. „Ganz nett, aber etwas schwer von Begriff. Er geht grad. Hast du Zeit?“, schreibt Jaqueline in ihr Handy. „Ja! In 20 Minuten vor dem Freiraum?“ „Ok“, schreibt Jaqueline. Sie zahlt ihre Melange, setzt die Baskenmütze auf und spaziert los.
review von: teresa präauer
liebe schreiberin, dieser ernsti ist ja so ein loser! hehe. hm, ich glaube, hier würde ich auch etwas kürzen, die dialoge verknappen. klar, im wahren leben gibt es immer auch leeres gerede, und nicht alles ist immer auf den punkt gebracht, beim lesen ist aber die bearbeitung/verknappung/pointierung doch das, was es lesenswert macht oder hält. forza! ich freue mich auf die nächsten folgen!