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advenire - vom Kommen und Gehen, Folge: 11

beitrag von: Christerin
"Tutto", antwortet Marvolo und zieht einen Umschlag aus der Hosentasche. Kaum streckt er seinen Arm aus ist er ihn schon los und Amelie zwischen den Museen verschwunden. Seine schwitzigen Hände greifen zur Hosentasche, leer fühlt es sich an. Den ganzen Tag steuerte er auf den Moment hin und jetzt: ist er vorbei. Eine Stimme reisst ihn aus der Versunkenheit.  "Hee, Hairyboy, suchst du was zum Trinken, willst du auch nen Schluck?", ruft ihm ein Teenager zu, der vor ihm stehengeblieben ist. Ein paar Meter hinter ihm steht eine Gruppe Jugendlicher um Bierdosen herum, aus der Box dröhnt es "Jein".
"Sag, solln wirs wirklich machen oder lassen wirs besser sein?", schreit es unter einer grauen Mütze hervor. Marvolo lässt sich ein paar Meter mitziehen, Alex weicht nicht von seiner Seite und redet auf ihn ein. "Ja, verstehst du. Ziehen wirs zusammen durch? Du und wir? da sist ein Zeichen, dass wir uns gefunden haben. Deine Haare, so geil, Alter. Wir müssen zusammenhalten, gerade jetzt, verstehst du?".  


review von: teresa präauer

liebe christerin, danke für diesen beitrag und willkommen hier! ich finde diesen kurzen text flott geschrieben, das gefällt mir gut, es entsteht auch ein seltsamer bildhafter witz, der vielleicht nicht beabsichtigt ist am anfang: er streckt den arm entgegen – schon ist er ihn los! gemeint ist freilich nicht der ganze arm, sondern der umschlag, bemerken wir dann. ich fände noch gut, wenn man erführe, WAS in dem umschlag war, sonst versemmeln wir uns hier die pointen und vergeigen die höhepunkte. aber ich lese mal weiter, das wirkt hier trotzdem wirklich wie ein würdiger tür-des-tages-text! toll! (fettes brot!!)