advenire

advenire - vom Kommen und Gehen, Folge: 2

Wieder einer, der ausgelacht mit angelacht verwechselt. Aisha sieht noch einmal verächtlich zu Michael hinüber.  Nur noch zwei Wochen stinkende Socken und Möchtegern Rapper Schuhe, dann beginnt sie ihre neue Stelle als Studienassistentin am Institut für Mikroelektronik. Sie wendet ihre blauen Augen dem nächsten Kunden zu.  Ernst, dessen Eltern auch Michael Jackson gehört haben, aber zumeist mit ihrer Ikonen Sammlung beschäftigt waren, hat die seltenen, überall vergriffenen goldenen V Sneakers für Claudia lange vorbestellt. Er nimmt Aisha, die Tochter eines brasilianischen Holzschnitzkünstlers und einer Diplomatin aus sehr spät von Franz-Joseph geadelter Familie, kaum wahr während sie die dämlich sehnsüchtigen Blicke des angepatzten Michaels ignorierend die begehrten Golden Shoes aus dem Lager holt.  Ernst kann nur an Claudia denken, an deren Reitkünste und die auf die Ergänzung der Sneaker Sammlung zu erwartende Belohnung. Aisha und Ernst werden einander wieder begegnen, aber diese erste Begegnung vergessen haben. Ernst wird dann nicht nur Claudias Sneaker Leidenschaft, sondern auch ihre Aussprache von „AU“ und „R“ ähnlich anekeln wie Aisha ihr Ausflug in die Welt des Al Bundy. Mit Ernst verlassen wir daher zunächst Aisha, den sich immer noch vergeblich Hoffnung machenden verunreinigten Michael, die Klänge von Last Christmas (die uns sicher wieder begegnen werden) und das Schuhgeschäft. Auf der Mariahilferstrasse hören wir den maskierten Rudy laut nach Ernst rufen.