advenire - vom Kommen und Gehen, Folge: 19
beitrag von: Christerin
Es ist der letzte Lauf in diesem Jahr. Die letzten 1432 Meter bis die 10 Kilometer in einem 4-Minuten Schnitt drin sind. Sein sollen.
Der Jogger bist du.
Und du läufst. Bis die Bäume um dich verschwimmen und die Hauptallee nur noch ein grauer Streifen vor dir ist. Die Füße schlagen auf und stoßen sich ab, dein Atem eine Stoßwolke, mit jedem Schritt ein Stück näher, das linke Knie zieht etwas.
Die letze Woche hängt dir nach, dann jetzt die kurze Unterbrechung, Polizei, vorsicht: ein Rad, du weichst aus und hältst dich mehr rechts, vor dir leuchtende Schuhe.
Es sind die Schritte, die dich mitziehen, im Rausch unsichtbar verbunden laufen deine Füße den Füßen vor dir nach und lassen sich ziehen. Knapp unter vier, die letzten Kilometer, du trabst weiter, den Schuhen nach Richtung Schwedenplatz.
Mehr und mehr kehrt die Stadt um dich zurück, mit ihrem Lärm mehr Ruhe in dir. Versunken in Gedanken schreist du auf, als dich plötzlich zwei Hände an den Schultern rütteln, vor dir ein Gesicht, viel zu nah. Du trittst vor Schreck auf die bunten Laufschuhe und weichst intuitiv ein paar Schritte zurück.
review von: teresa präauer
liebe christerin, danke für deinen/ihren beitrag! das ist ein schöne stille inwendige rede an ein du, ich kann sie nur nicht auswählen, da wir in dieser geschichte in der 3. person schreiben. es könnte ausnahmen geben für innere monogloge oder einen plotpoint, der das, diesen perspektivenwechsel, unbedingt nötig und zwingend macht, aber das sehe ich in dieser geschichte von ihnen/dir nicht angelegt. das lustige an der 3. person ist, dass man sie so charakterisieren und benennen kann, namen erfinden, aussehen, kleidung, redensarten ihr zuschreiben, alles das, was bei diesem inneren du eher offen bleibt und durchaus für andere formen von texten geeignet ist. vielleicht kommt noch einmal bis zum 24. ein beitrag von dir/ihnen, herzlich, TP