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advenire - vom Kommen und Gehen, Folge: 19

beitrag von: schreiberin
Er läuft und läuft, da ist der Flow, die Sehnsucht aller Läufer. Erstmals spürt er ihn. Ob es an den neuen Sneakers liegt? Er läuft und läuft, leichtfüßig, mühelos. Er kann jetzt noch nicht heim, kann nicht einbiegen in den 3. Weiter geht es die Lände entlang, behende tänzelt er zwischen Autos und Vespas und Fahrädern hindurch, ignoriert das Gehupe und Geklingel. Schon ist er bei der Urania. Es zieht ihn jetzt hinüber in die Donaustadt. Auf der Marienbrücke wachsen ihm Flügel. Kaum noch berühren seine Füße den Boden. Ein letzter Blick auf das für immer geschlossene Dianabad, dann erhebt er sich langsam in die Lüfte. Immer höher steigt er, mit unmerklichen Flügelschlägen geht es hinüber zur Donau, bis er zwischen futuristischen Wohntürmen verschwindet. Schörghuber, der gerade wieder einmal kräftig in die Pedale tritt, um den Lockdownspeck loszuwerden, schaut ihm mit offenem Mund nach und tut einen letzten Schwur – er wird für alle Zeiten mit dem Saufen aufhören, sonst… Was sonst ist, wird ihm sicher noch einfallen, wenn er nur lang genug nachdenkt, bei einem allerletzten Glaserl Wein.

review von: teresa präauer

liebe schreiberin, eine szene, die sich surreal entwickelt: toll, könnte man genauso auswählen. auch schön, dass schörghuber und die schuhe als running gag noch einmal auftauchen! da könnte man sich sogar vorstellen, dass der flug des läufers und ikarus noch ausladender beschrieben wird, dafür das ende gestrichen würde, das ist eher ein füllsatz als übergang. aber tolle idee, schönes bild, danke!