Beide springen Hand in Hand in den nächtlichen Glashaus-Urwald und landen auf einer Lichtung, umstanden von mannshohen Farnen.
Er fühlt ihren Körper unter dem dünnen Reformkleid. »So muss der Sozialismus sein«, flüstert er, »außen rund und weich und innen fest und gelenkig.«
Wie mühsam windet er sich aus Sakko, Gilet, Hose, Paletot, verheddert sich das Uhrband, verknoten sich Gamaschen und Sockenhalter! Mit Bedauern hört er das Knacken, als sein Federhalter zerbricht und auf der weißen Hemdbrust einen großen, schwarzen Tintenfleck aufblühen lässt.
»Seltsam«, denkt die junge Frau, als sie sich dem Avancement ihres Liebhabers überlässt, »dass dieser Mann jeden Kulturanstrich abschüttelt, sobald man es nur zulässt.«
Am Rande ihrer Wahrnehmung notiert sie die Schreie aufgeschreckter Schimpansen, die von weit herbeiwehen und wie daraufhin der ganze Tiergarten zu rumoren beginnt.
Das Paar erwacht am nächsten Morgen, nackt wie Adam und Eva und sieht sich von einem Trupp Polizisten umstellt.
review von: kalle aldis laar
Gilet, Paletot, Gamaschen und Sockenhalter transportieren uns ans ende des 19. jahrhunderts, vielleicht ja nach schönbrunn (dem "ältesten noch bestehende zoo der welt"), mit einer Art exposé für eine graphic novel
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