es ist so viel schönes im alltag der töne.
das quietschen der bremsen beim einfahren des zugs.
das knacken beim schliessen der waschmaschine.
das blättern in einem buch.
das platzen einer kaugummiblase.
das knistern beim verbrennen von holz.
das angespannte im abschied.
das schweigen von schnee.
und dann das klingen in diesem blauen etwas.
hübsch hässlich und trotzdem irgendwie schön.
sofort bringt es mich nachhause. in meine stadt am rhein.
dort ist das blaue etwas schwarz und rot.
ich finde mich wieder in einer anderen zeit.
es ist der umzug vom gestern ins jetzt.
mein vinyl liess ich leichtfertig zurück.
nur die kleinen scheiben nahm ich mit.
sie zerstören sich längst in sich selbst.
eigentlich war ihnen ewigkeit gegeben.
kein ton ist ewig. nur die erinnerung daran.
gibt es schöneres als ein kratzer im vinyl und die liebe von damals?
längst habe ich meine platten wieder nach hause gebracht.
review von: kalle aldis laar
ich habe mich sofort an meinen liebsten sound-text erinnert gefühlt, das kapitel "Die Stadt der Geräusche" in "Die Schönheit der großen Stadt" von August Endell, 1908: "Man muß nur einmal hinhören und den Stimmen der Stadt lauschen. Das helle Rollen der Droschken, das schwere Poltern der Postwagen, das Klacken der Hufe auf dem Asphalt, das rasche scharfe Stakkato des Trabers, die ziehenden Tritte des Droschkengaules, jedes hat seinen eigentümlichen Charakter, feiner abgestuft als wir es mit Worten wiederzugeben vermögen ..."
das schallplatten-archiv ist jedenfalls dem der silbernen scheiben an ewigkeit weit voraus
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