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vinyl poetics

beitrag von: IchBinDieCarla

darf man auf ein dach

gleite mir durch die finger/durch die haare dir/jeden morgen einen mittelscheitel/zieh dir linien durchs haar/alles in die länge/dass der hintergrund sich zurücksetzt/wir uns in gewohnten wänden/darf man auf ein dach/keine gestellte eine befürchtete frage 

die tassen lassen wir offen/fangen sie den raum oder eine leere/heben uns daraus kleine schlücke/treiben weiter als etwas gefundenes/die fersen verschlungen ineinander/es ist eine fersenfarce/das rächt sich in dunkelgrau/zwängt sich in oval zwischen zeh und zahn/gedehnt tanzen wir uns über die beine 

wovon du mir im raum erzählst/wo es schneit/wo wir die hände aneinander schleifen kreisen lassen/die augen bis ins geschlossene gedreht/die freunde bekannten fremden wie nennst du sie/am ende ein i und verschluckst den rest/im rachen kleben sie dir 

ein flatterecho aus gebeugten tagen/ob wärme sich uns in die wangen bohrt/jetzt ist es glatt/aber nicht so glatt wie es sein könnte

review von: kalle aldis laar

es ist schon eine bedrohliche raumaufteilung, die sich hier auftut. und entwickelt für jeden eine ganz eigene dynamik. immer wenn ich meine, einen point of reference zu finden dehnt er sich aus, entzieht sich mir gleich wieder, aufs dach schaffe ich es nicht.
Carla Lorenz sagt
04.12.2021 09:42
wer es nicht schafft, der darf erst recht
Sofie Steinfest sagt
04.12.2021 12:00
Ich komm mit, verführt, wohin auch immer - gebeugte Tage allein schon, die können was!