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zerschellende artisten

beitrag von: skinfaxi

die muh-tanten

Eine AHS. Beginn der zweiten Stunde. Lehrer Heinz. Schülerin Romana.

Lehrer: So, dann zeig mir mal deinen negativen Corona-Test!

Schülerin: Aber den hab ich ja bereits vor der ersten Stunde hergezeigt.

Lehrer: In der ersten Stunde hattest du aber Deutsch, oder? Jetzt haben wir Lateinunterricht, also musst du den Test nun neu auf Latein machen, damit auch du heute aus den Werken des großen römischen Philosophen Astra Seneca mitlesen darfst. Falls nicht, dann ab nach Hause! Romanes eunt domus!

Schülerin: Erstens heißt es „Romani ite domum“ und zweitens hieß er nicht Astra, sondern Lucius Annaeus Seneca. 

Lehrer: Das war in der alten Normalität der Fall. Jetzt haben wir aber die neue. So wie auch auf das Alte Testament das Neue folgte.

Schülerin: Idiota maximus! (verlässt aus Protest den Unterricht)

review von: antonio fian

Ich antworte hier einmal für alle vier eingeschickten Stücke, die ja alle die Corona-Pandemie bzw. die damit einhergehenden Maßnahmen zum Thema haben, denen die zum Ausdruck gebrachte Kritik gilt. Es handelt sich um klassische zeitbezogene politische Sketche, die gut in einen Theater- oder Kabarettabend zu ebendiesem Thema passen würden. Gelungen sind sie unterschiedlich gut, am besten gefällt mir der wahnsinnige Virologe, dem, um sich im Konzert der Untergangspropheten hörbar zu machen, die Zahlenangaben völlig außer Kontrolle geraten, am wenigsten der Lateinlehrer. "Romanes eunt domus" gehört nun einmal den Monty Pythons. "Brave neue Welt" würde ich nach "Entwicklungsstörung also auch noch" enden lassen, das wäre ein stärkerer Schluss, finde ich.