LOCKDOWNDIALOG

beitrag von: beatemayrk

(Eine Stadtwohnung, zwei Kinder sitzen am Küchentisch, daneben ihre Mutter mit dem Handy, aus dem Warteschleifenmusik ertönt: Here I am, this is me … There's nowhere else on Earth I'd rather be.)

TELEFONIST: Schutznetze 24. Für Bestellungen drücken Sie die zwei.

(Tonight we make our dreams come true … I've been waiting here for you.)

TELEFONIST: Schutznetze 24. Sie wünschen?
FRAU: Ich möchte ein Netz bestellen.
TELEFONIST: Da hätten Sie woanders anrufen müssen.
FRAU: Wie bitte?
TELEFONIST: Kleiner Scherz. Was kann ich für Sie tun?
FRAU: Ich brauche ein Schutznetz.
KIND: Mama, der Jakob zwickt mich!
TELEFONIST: Sie brauchen ein Kinderschutznetz.
FRAU (verlegen): So kann man das nicht sagen.
TELEFONIST: Wollen Sie die Kinder schützen, oder nicht?
FRAU: Darf ich jetzt bestellen?
TELEFONIST: Bitte warten.

(Here we are … we've just begun.)

TELEFONIST: Sie wünschen?
FRAU (verärgert): Wir haben doch schon gesprochen!
TELEFONIST: Sie hatten noch keine Entscheidung getroffen.
FRAU: Doch, ich brauche ein Netz für ein Hochbett.
TELEFONIST: Eben, ein Kinderschutznetz. Damit sie nicht aus dem Bett fallen.
FRAU (erleichtert): Ja genau.
KIND: Mama, der Jakob haut mich!
FRAU (hastig): Meine Adresse ist …
TELEFONIST: Zuerst noch die gewünschten Maße!
FRAU: Also, ungefähr …
TELEFONIST: Sie wissen ja noch immer nicht, was Sie wollen.
FRAU (flehend): Bitte warten Sie …

(Wieder Warteschleifenmusik: So many tears we've cried … So much pain inside … But baby, it ain't over till it's over.)

review von: antonio fian

Guter Ansatz, aber es geht mir dann ein bisschen zu sehr durcheinander. Durch den meiner Ansicht nach überflüssigen "kleinen Scherz" am Anfang zum Beispiel wird die ohnehin unübersichtliche Situation, die ja witzig ist, allzu unübersichtlich. Man sollte sich vielleicht entscheiden, ob sich der Text auf die Warteschleifensituation oder das Spiel mit dem Wort "Kinderschutznetz" konzentrieren will. Könnte ein schönes Minihörspiel werden.