beitrag von: Nachtfalter
Engmaschig
Ihr Blick fällt auf ein prall gefülltes Zitronennetz. Welche Anmaßung mit der es auf die Haut der Früchte drückt.Sie versucht es mit den Fingern aufzureißen, nimmt ein Messer zur Hand.
Ada: Guten Morgen.
Sarah: Morgen, gut geschlafen?
A: Nicht wirklich. Du hast etwas gegen solche Obstnetze oder?
S: Ertappt, magst du einen Kaffee?
A: Gerne, aber können wir bitte die Nachrichten abdrehen?
Die beiden Katzen kommen in die Küche und die Frauen, beobachten die Tiere im bis auf deren Schlingen stillen Morgen.
A: Was machst du heute?
S: Lernen. Du?
A: Werde Babysitten und davor versuch ich zu malen.
S: Wollen wir im Bad eine rauchen?
Ada öffnet das Fenster.
A: Ich fühle mich von den Katzennetzen glaub ich eingesperrter als unsere Katzen.
S: So geht es mir mit den Zitronen.
Lachend fällt ihnen beiden eine weitere Mitbewohnerin auf.
A: Schau, da ist eine Spinne. Die baut ihr Netz im Netz, nicht schlecht, dass sollten wir auch tun.
S: Bei Spinnen muss ich an ihn denken, er ist auch nur am Netzwerken, ohne dass er das merkt. Wenn er jemanden ausgesaugt hat, lässt er ihn fallen.
A: Naja, glaubst du eine Spinne weiß, dass sie eine Spinne ist? Aber schau dir die doch genau an, den Vergleich mit ihm hat sie sich echt nicht verdient.
S: Ich glaub ich muss die Netze, Netze sein lassen und die Spinnen, Spinnen. Was ich auch muss ist unbedingt heute raus gehen.
A: Na dann auf mit uns.
review von: antonio fian
Ich lese den Text als Szene aus dem Alltag zweier junger Frauen in einer Wohngemeinschaft, als solche recht gelungen. Müsste aber, finde ich, in einen größeren Zuammenhang eingefügt werden, als einzelnes Stück funktioniert sie nicht. Schade finde ich, dass Gedanken, kaum dass das Interesse des Lesers geweckt ist, sehr schnell wieder fallen gelassen werden (die Zitronen im Netz, das Katzenschutznetz etc.) Und einige Beistriche sind ein bisschen erratisch, aber das nur nebenbei.