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zerschellende artisten

beitrag von: Belcoeur

Vielleicht sterbe ich mal an Hautkrebs

Neulich, und sicherlich aus dem Grunde endlich wieder ein eigenes Heim zu besitzen, mietete ich mir eine Wohnung. Klein und behaglich mit hellen Zimmern und einem Sonnenseitig gelegenem Balkon der umspannt war von einem doppelt geflochtenen Katzen-Netz. In die Balkontüre war eine Katzenklappe integriert, so dass meine Katze jederzeit und ohne es mir vorher andeuten zu müssen, den Balkon betreten konnte um sich, vielleicht in der warmen Frühjahrssonne zu räckeln oder um Vögel zu beobachten. Ich begann in der Wohnung zu existieren und mich wohlzufühlen. Auch ich bemerkte die Wohltat der April-Sonne und setzte mich auf den Balkon, legte mich sogar auf eine Liege und genoss die warmen Strahlen auf meiner Haut.
Am Abend bemerkte ich im Spiegel an mir interessantes. Es hatte sich bedingt durch das Katzennetz und Sonnenbräune auf meiner Haut ein Karomuster gelegt welches mich dazu bewegte am nächsten Tag das Katzennetz zu entfernen, die Katze vom Balkon zu werfen und mich neuerlich auf meine liebgewonnene Liege zu begeben. Den Wurf der Katze vom Balkon erklärte ich mir insofern, dass diese sowieso irgendwann abstürzen würde und es sich so, gleich erledigt hätte. Ich schützte mich auch selbst vor dem Überraschungsmomentum, meine Katze vier Stock tiefer auf dem Boden zerschmettert, liegen sehen zu müssen.
Ich kann weiter in der Wohnung existieren und mich wohlfühlen. Meine Haut wird schnell braun und das sehr gleichmäßig. Ich bin zufrieden mit meinem Leben.

review von: antonio fian

Schöne makabre Geschichte, aber leider nichts für eine Minidramen-Übung.