beitrag von: LindaFlux
wenn das was zählt, fehlt
Ein quadratischer, gleißend heller Raum. Wände, Decken und Böden weiß gekachelt. Zwei weiße Regale. An der Wand eine Uhr, die im Dunkeln leuchtet.
13:12
(Mann mit einem Netz voller Orangen. Das Netz reißt. 19 Orangen fallen zu Boden. Eine bleibt vor seinem Fuß liegen, drei kommen an der unteren Kante des Marmeladenregal zum Halt, zu einem gleichschenkeligen Dreieck angeordnet, zwei weitere Orangen an der Kühltheke. Falls der Zufall es anders will, ist hohe Improvisationskunst gefragt.)
Mann: Eins. Zwei, drei, vier. Fünf, sechs! Neunzehn?? (er weint)
(Für Sekunden dunkel)
12:52/53
Mann (am Rande stehend, schaut zur Uhr, zählt bis 19 in verschiedenen Sprachen)
en to tre fire fem...atten, nitten.
achat schtajim, schalosch, arba...
(.. bis die Uhr auf 53 umstellt, dann tritt er in den hellen Raum)
(Bühne dunkel, ein following light begleitet ihn)
12:34
Mann (geht langsam , zählt seine Schritte in verschiedenen Sprachen, nach neunzehn bleibt er jeweils stehen und macht eine rituelle Handlung, hier ist hohe Improvisationskunst gefragt:
Eins, zwei, drei, v...achtzehn, neunzehn. Un, deux trois...dix-neuf
(Für Sekunden dunkel)
12:15
Mann (zählt immer wieder leise seine Zehen durch, endet immer laut bei 19):
neun zehn und das Netz....ach neun zehn und das Netz.
(wackelt mit den nackten Zehen, bevor er in die Schuhe schlüpft)
(Für Sekunden dunkel, dann Scheinwerferkegel auf ihn)
11:54
Ein Mann (horcht mit einem Stethoskop an seinem Bauch, lautes Knurren zu hören): Ach!
review von: antonio fian
Dieses Stück verstehe ich nicht. Eine Zehe fehlt, soviel ist klar. Eine Art Trauma könnte sich daraus entwickelt haben, was die Zahl 19 betrifft. Die Funktion des Netzes allerdings entgeht mir, auch warum die Zeit offenbar rückwärts läuft.
aber ja, kryptisch. muss ich überdenken.