beitrag von: Juhan
Und die Grillen lachen
SATTLER Es ist zwecklos.
HUBER Versuch es noch einmal. Sanfter.
S Es wird nicht funktionieren. Nicht mit diesen plumpen Fingern.
H Mit meinen brauchen wir es erst gar nicht probieren. Schau sie dir an.
S Ich kenne deine Finger.
H Dann gehen wir?
S Nein, lass uns noch etwas warten.
H Auf ein Netz?
S Sehr lustig. Du hast deins verloren.
H Du hast deins kaputt gemacht.
S Ich will noch ein wenig schauen.
H Lass uns lieber nächstes Jahr wiederkommen.
S Da werden sie weg sein. Der Winter schafft sie alle.
H Es werden andere da sein.
S Aber wir wissen nicht, ob die so schön sein werden.
H Schön sind sie. Aber sie waren es auch letztes Jahr.
S Diesmal hatte ich extra die Lupe geputzt.
H Ich habs gesehen.
S Mit dem tollen Reiniger.
H Den hab ich dir geschenkt.
S Noch nie war sie so sauber.
H Du vertreibst noch die Sonne, wenn du weiter so sprichst.
S Sie versteht mich. Auch die sieht wie gut alles gerade ist. Und wir…
H …haben kein Netz.
S Kein bisschen. Einmal passt alles und wir fangen nix damit an.
H Komm, die Grillen machen sich schon lustig.
S Lass uns was mitnehmen. Eine Kleinigkeit. Damit es nicht umsonst war.
H Pflück dir eine Distel, wenn du magst, aber ich will jetzt gehen.
S Ich steck sie dir in eine Vase.
H Das passt schon. Putz dir deine Hände ab, bevor du ins Auto steigst.
S Ich gehe sie mir im Bach waschen.
H Hauptsache du bekommst den Falter runter.
review von: antonio fian
Gefällt mir gut. Ich sehe eine Beckett-artige Situation vor mir, und so gesehen könnte der Text nach meinem Dafürhalten noch ein wenig reduzierter daherkommen. Vor allem mit dem Schlusssatz habe ich ein Problem, durch ihn wird alles so klar aufgelöst, dass ich das fast schade finde. Ich kann aber nicht sagen, ob es ohne diesen Satz verständlich bleibt. Vielleicht kann man weiter vorn einen Hinweis einbauen, ein bisschen weniger eindeutig, auf den Grund für die Verunreinigung der Hand.