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beitrag von: samya

fenstergucker.

an diesem fenster sitzt er. tag um tag. im rollstuhl. allein.

hier hat er früher um das richtige wort gerungen.
das tut er noch heute.
manchmal da springt ihm eins aus dem mund.
nur er kann es verstehen.

in seinem kopf ist unruhiges gewitterdurcheinander.

ab und an da kommen bilder aus einer alten zeit. in der er seine tage neugierig, beinahe kitschig beschrieb und dafür applaus geerntet hat.

damals pflanzte er sich in welten, in denen er sein wollte.
dort hörten ihn töne. gerüche zogen in ihn ein.
alles war ihm ein zuhause. das leben atmete ihn.
das auszuhalten war nicht schwer.

nie sollte das enden.

ewiges staunen. gierig.
in einer welt am meer.
zuhause im hellen lachen der anderen.
herzen, die sich öffnen.
freude getragen vom rot all der dinge.
das ich verflüchtigt sich.

überall vertrauen, das jede schuld vergibt.

dann ein moment. kurz und laut.
wie ein stein, der schwer aufschlägt.

sein blick verweht.
er spürt nur mehr das verlorene. das durch den alltag gebrochene.

review von: peter rosei

die szene leuchtet ein. DER VERLUST ist das thema. könnte man das ganze nicht herunterkochen, aufs wesentliche - oder, im gegenteil,es schlüssig ausbauen?