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beitrag von: IchBinDieCarla

weich und morgen

was sehe ich am fenster. zwei frauen in geviertelten und halbierten daunenjacken. wo du weg bist, jetzt, stehe ich wieder und rauche am morgen. was ändert sich noch. die flecken licht und die flecken müdigkeit, die greifen ineinander. etwas kleines brennt, ein geruch bleibt. die hausnummer gegenüber ist mir zum ersten mal eine zahl. die unten, die vorbeigehenden, die oben, die von höhe und entfernung verdunkelten, sie schaue ich mir an. da schieben sich ränder über den tag, ich spreize die zehen von mir. 

taubes warten (die haut daran leidet).

ein tag und eine woche später. da geht es mir ähnlich aber frisch gewaschen das gesicht. wenn eine hellgelbe, eine fast bläuliche müdigkeit kommt über mich. wenn mir die hände feucht geworden und die augen verronnen sind zu etwas weichem und schwarzem, das sie mir in den armen liegend betrachtet. nicht weg streicht oder abspricht, das sie nur anschaut von ganz nah. so dicht liegt sie an mir, dass mir kalt wird beim gedanken an ein vergehen.


review von: peter rosei

sehr, sehr guter erster teil. so gut die stimmung eingefangen, wie die wahrnehmung switcht, wie die welt so wird.

zweiter teil noch leserlich; aber da könntest du noch was machen, verdeutlichen. auch hier die sinneserfahrung - hin und her - sehr schön, so gehts.

kleinigkeiten wie zehenspreitzen ausbessern.