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beitrag von: SofieMorin

Liebeleien mit Wuchsformen: Flechten

Sind nicht Pilz nicht Alge, sind vielleicht 
nicht von dieser Welt. Jenseits sämtlicher Einteilung 
das Zweisein vereint in sich. Meine Habseligkeiten sind Grenzverläufe, sie aber schauen und schauen sich selbst an. Membranen 
und Poren durch Schichten, Farbenpracht zeigt die Innigkeit des Kontakts. Ich kann das Verwegene nicht wegdenken: Samtige Haut zwischen Wesen und Wesen, Einigung unabdingbar. Tau feuchtet sie und Träume, Fundorte der Nähe. 
Wie heißt ihr Zwerchfell und wo liegt der Nabel? Meine Liebeleien mit Wuchsformen gipfeln dort. 
Seh mir zu, wie ich die scheidende Welt besehe. Meine eigene Bedeutung entlang des Blicks vermessend. Geflecht von Eitelkeiten in Nebelwäldern. Vorsätze verwittern das Gestein.
Seh die Weltkugel bald entschwinden. Seh Mitgeschöpfe und Rivalität der Geschwister. Wessen Kinder sind wir? Die unserer Vorstellungskraft, die uns etwaig überleben lässt. Kunstformen der Natur hören uns beim Denken zu. 
Wie finden sie zueinander? Und wir zum nächsten Planeten?

review von: peter rosei

schreib mir doch einfach, wie es ist, wenn du deine Hand auf ein Stück Eis legst, auf einen Stein, auf die Hand eines anderen. Steig bitte herunter zum detail.
Ulrike Titelbach sagt
20.01.2022 11:05
"Vorsätze verwittern das Gestein" ist eine schöne Formulierung und ich finde sie ausgesprochen treffend.
Warte gespannt auf die Detailansichten ...
Nina Bauernfeind sagt
22.01.2022 22:06
Ah, Flechten mag ich auch sehr gern. Wir sind die Kinder unserer Vorstellungskraft. Ja, gut möglich. :)