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beitrag von: Strickerin

im angesicht des teufels

laut dem ehemahligen erzbischof von münchen, kardianl joseph ratzinger, ist das fehlen gottes an der entwicklung der missbrauchsfälle in der katholischen kirche schuld. der teufel höchstperönlich zeigt sich durch den sittenverfall, der durch die 68er bewegung und ihre propagierte freie sexualmoral dessen geburtshelfer war. was macht man mit einem blinden und tauben alten mann, dessen peinliche äußerungen für die betroffenen, aber auch für unbeteiligte wie unverständliches gebrabbel klingen? auf gar keinen fall weggucken und weghören, wie es die katholische kirche jahrzehtelang selbst praktiziert hat.
das jüngste gericht scheint nahe, wenn ratzinger den teufel bemüht, um das fehlverhalten der kirche zu erklären. dort wird gerichtet, vor dem antlitz gottes, über die frage, wie der teufel im eigenen system übersehen werden konnte. Die schuld für eigenes versagen bei anderen zu suchen, ist gottes nicht würdig. wer in das ewige reich gottes eingehen möchte, muss sich bekennen. 

review von: peter rosei

konsequent argumentiert, ein engagierter essay, bestens. (ich kenne die äußerung ratzingers nicht in extenso. vielleicht spricht er als theologe und meint, die kirche müsse sich vor dem einbruch der hölle schützen - wahrscheinlich durch irgendeine art von rückbesinnung. freilich - auf das leid der opfer würde ein solcher ansatz nicht eingehen - schrecklicher weise.)
Ulla Hiltl sagt
22.01.2022 13:04
danke.
ich beziehe mich auf mehrere artikel in der süddeutschen zeitung, der eine "schuld sind die anderen" vom 20. januar 2022 bezeugt auf beschämende weise das unverständnis ratzingers in ein fehlverhalten der kirche...
Ulrike Titelbach sagt
22.01.2022 13:15
wenn einer meint, den teufel zu erkennen, schaut er doch meistens in den spiegel ...
Ulla Hiltl sagt
22.01.2022 13:19
yes :)