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textbefragung

beitrag von: Kiefer.Claudia

Wie

Wie soll es sein,
ohne euch,

wer will schon übrig bleiben - hier:
Blumen wachsen sehen, 
Grabstätten harken, von denen, die man liebt.

Wie soll es sein,
ohne euch,
zuhören, wie alle ander'n weiter schwätzen,
als wäre nichts.

Die Vögel singen in den Morgen,
als gäbe es uns alle nicht.

Was soll ich ohne Euch,
wie endlich bin auch ich,
Irgendwann schmeckt der Tee nach Wasser, 
er wechselt seine Farbe.

Was soll ich ohne Euch,
Trost will die Sonne geben,
lebendig macht sie nicht, 
da nehme ich den Regen.

Ich kenne das Gesetz des Himmels,
dass alle immer schön dem Alter nach zu Grabe
steigen, wenn einer vorher
springt, kann es kein Mensch ertragen.

review von: nora gomringer

Mit allem bin ich mehr als einverstanden, finde Ihren Text-als-Reaktion sehr gelungen bis auf die letzte Strophe vom "Gesetz des Himmels" - das bindet den zarten "Beutel des Gedichts" mit einem dunklen Band zu, das eher ein Tau als ein Band ist. Vielleicht wollen Sie da noch einmal mit anderem Atem ansetzen oder ausprobieren, ob es ohne ginge? Die Zartheit, die Ihnen in den Strophen gelingt, ist sehr feiner Hauch. Bin ich dankbar für. Ihre NG