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textbefragung

beitrag von: trivialpoet

o.t.

im zentrum des schweigens    
eine leerstelle,             ( )
ein begehren                  ♥
nach sprache                 :D

review von: nora gomringer

Sehr präzise. Auch, dass Sie ein Komma setzen. Und eigentlich zwei Texte in zwei Spalten Oder parallel gestellten Strophen präsentieren. Und Sie mussten überlegen, wie Sie Sprache mit den geringsten Mitteln „übersetzen“ und hätten „!“ wählen können oder „o“ für den offenen Mund, haben aber das lächelnde „:D“ gewählt, das die Welt mittlerweile einwandfrei erkennt und übertragen kann. Sie haben sehr genau gearbeitet und die Leerstelle als Mangel-Stelle erkannt und dichterisch erklärt. Kann man machen. Dass die Lücke aber auch das „Über-Schweigen“, also vielleicht eben auch das viel zu viel an Reden beinhalten könnte oder eben auch endlich Ruhe, denn endlich schweigt einer… nun. Das ist wohl vielen fremd. Den Titel find ich gut gewählt in seiner Semiotik ;-)
Herzlich, Ihre NG
Michael Köhler sagt
06.03.2022 16:43
Sehr geehrte Frau Gomringer, vielen Dank für ihre Ausführungen! Das :D ist wohl in seiner Rolle eine Fehlsetzung, sorry. Auch sei es dahingestellt, ob die zweite Ebene mit den Zeichen behauptet zielführend ist.

Ein Schweigen, dass endgültig verstummt, ist ein plausibler Ansatz und bringt die „Dynamik“ der Aussage auf den Punkt. Allerdings steht in der menschlichen Kommunikation der Austausch über Sprache im Vordergrund. Selbst unsere Gedanken sind sprachorientiert und auf die Verkettung von Bezeichnungen angewiesen. So bin ich mir nicht sicher, ob völliges Schweigen für uns überhaupt möglich ist. Lyrisch kann man es natürlich thematisieren.