Es war einmal ein altes Haus,
keiner wollte es abreißen,
oder abweisen,
liebgewonnene Erinnerungen abspeißen,
war es doch der Hort von Erinnerungen.
es kamen Ameisen, es kamen Wanzen,
es kamen Krokodile, die trafen sich zum Tanzen,
alle missachteten die Gefahr,
waren ihr nicht einmal gewahr,
dass die Grundmauern von unten zerfressen waren.
sie stampften,
sie mampften,
es fiel zusammen,
zertrümmerte, zermatschte, zerbarst
im Gerüst, Geäst, war nichts mehr erhalten
und eine Stille machte sich breit,
voll Staub und Schutt,
bereit für Neues.
review von: nora gomringer
Das geht ja in wenigen Strophen von Stimmungsbild zu genau seinem Gegenteil. Ich nehme an, es wird die Gesellschaft zum Thema gemacht, ein Umbruch in ihr, ihre Renovationsnot, ihre Angefressenheit.
Es erinnert mit auch an den Film „Mother“, der sich nach dem retardierenen Moment in eine wilde Spirale wandelt. Woher soll das Gebäude im Text nach so viel kompletter Auslöschung bereit sein? Woher sollen Material und Geist kommen? Ich mag, dass Tiere kommen – die gewählten Tiere, die in Heines-Asra-Welt sogar vorkommen könnten. Die erste Strophe ist … schwach und ungenau. Erst ab den Ameisen könnten Sie einsteigen und immer noch bekäme man einen klaren Eindruck all des von Ihnen gewünschten Settings. Vielleicht versuchen Sie’s? Ist wie einen Regenwurm an der richtigen Stelle zerschneiden – die Legende geht: sie leben weiter. Ihre NG
Charly von Feyerabend
sagt
23.03.2022 22:05
Herzlichen Dank!! da bin ich ganz bei Dir - weniger ist oft mehr..
das bild mit dem haus ist dem geschuldet, dass etwas, das lebt, zerfällt.. je mehr es lebt, desto schneller zerfällt es.. und erst wenn es komplett aufgelöst ist, kann etwas verdammt neues entstehen! ;)
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da bin ich ganz bei Dir - weniger ist oft mehr..
das bild mit dem haus ist dem geschuldet, dass etwas, das lebt, zerfällt.. je mehr es lebt, desto schneller zerfällt es.. und erst wenn es komplett aufgelöst ist, kann etwas verdammt neues entstehen! ;)