Alle Heine

beitrag von: Tiphan

   Die Gewohnheit etablieren
   oder 
   Die Natur für sich arbeiten lassen
   oder 
   Ablenkung 
   oder Beides.
   
   Die Einen sind da
   Die Andern beschäftigt.

   Und wie es sich dahinzieht 
   Und wie es sich Windet
   Bis es einen Namen hat
   oder
   Ein "Substantiv".

   Und man eh wieder nicht begreift
   Wie Scheiße alles ist;
   Irgendwie sind wir doch alle Heine.

review von: nora gomringer

Schön fände ich das. Wenn wir alle „Heine“ wären. Natürlich nicht das Jahrzehnt in Siechtum und Elend in Paris herumliegend und sich nach Deutschland sehnend, aber die Sprachbrillanz und eine Weltsicht, die modern war und visionär – das wäre gut daran, „Heine“ zu sein. Sie haben den Asra aus dem Kontext genommen und das poetische Fleisch von ihm gelöst. „Die Einen sind da/die Anderen beschäftigt.“ – das ist sehr gekonnt auf dne Punkt gebracht. Ein bisschen unsicher oder bewusst eigen? ist die Rechtschreibung, was nur beim ersten Lesen stört. Ihre Gegensätze sind interessant. Gewohnheit/Natur/Ablenkung…
Auch Sie haben den Kolonialismus thematisiert und den Namen des Sujekts zum „Substantiv“ erklärt. Sehr clever, I liked it. Ihre NG