Du fragst mich und dich und die Welt, ob sie der große Engel war, der neben dir ging
Oder ob deine Mutter im Grab liegt
Unter einem grauen Himmel
Du fragst, obwohl du weißt (und dein "oder" verstehe ich nicht):
Er wird ihr nicht mehr blau.
Du wünschst dir und ihr, dass deine Augen leuchten wie ein Licht
Damit sie besser sehen kann in ihrem Dunkel
Doch dein Lächeln ist fort.
Du kannst es ihr nicht mehr geben, sie ist tot.
Trotz allem kennst du einen Stern.
Der kennt keine Nacht.
Du nimmst dir vor, ihn über ihre Erde zu tragen.
Wie das funktionieren soll, verrätst du dir nicht – du weißt es einfach.
So wie du weißt, dass du jetzt wie deine Mutter bist
Allein wie sie, als sie neben dir ging.
review von: nora gomringer
Sie liefern mir und allen Leserinnen und Lesern hier ein so gutes Beispiel für eine Gedicht-Befragung, die selbst Text wird, poetischer Text. Ich mag die inneren Fragen, die die dem Text auferlegen mit dem Hinweis, dass Sie etwas nicht verstehen oder so und so auffassen. Diese Art der Verwundbarkeit und der Abstand von jeder Erklärungsautorität ist ein sehr gewinnendes Spiel. Toll. Die Perspektive des seltsam unpersönlichen (oder universal-persönlichen) Du schmerzt, weil es auf alle weist. Ich hab Ihren Text sehr gerne gelesen. Hier wird das Gedicht fragil und von seiner Verschlossenheit in Gespräch umgesetzt. Danke, Ihre NG
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