beitrag von: ALRiegraf
„pura vida“
Zentralamerika. Feuchte warme Luft. Ein brackwassriger Fluss. Ein Boot voller Touristen. Schweiß und Sonnenmilch benetzte Haut.
Neben ihnen: Eine Kuh an einem Seil. Eine Französin sagt, die Kuh sei in den Fluss gefallen; Ein Unfall - Man müsse helfen! Der Motor verstummt.
Ein Mann in dicker Plastikschürze kommt zum Boot, bringt einen Beutel: Muscheln. Der Motor läuft an. Eine Spanierin fragt, was das für Muscheln seien. Das Boot fährt. Die Kuh geht unter, taucht wieder auf, windet sich, schlägt ihre Hufe ins Wasser. Die Französin schluchzt in eine neonorangene Schwimmweste.
Ich frage ich mich, ob Kühe schwimmen können. Ich gehe davon aus. Ich frage mich, ob diese Kuh schwimmen kann, aber nicht will. Ich frage mich, ob eine Kuh im Allgemeinen abwägen kann, ob es besser ist in einem Fluss zu ertrinken oder am anderen Ufer geschlachtet zu werden.
Die Fahrt endet an einem Sandstrand. Pazifischer Ozean.
Später bestelle ich einen Milchkaffee. Die Französin sitzt gegenüber. Ich frage sie:
review von: peter rosei
das ganze läuft patent auf die philosophische frage zu, ob kühe denn schwimmen können: sehr witzig das understatement. man folgt dir gern.
im detail sind etliche schlampigkeiten, etwa "brackiger" fluss oder: von schweiß ... überlegen, ob man das eine oder andere wort kürzen könnte.
Ja… die Schlampigkeiten erwuchsen aus dem erheblichen Kürzungsprozess und der morgendlichen Müdigkeit. Ich werde sie umgehend beseitigen, freue mich aber sehr, dass die Idee im Grundsatz gut funktioniert.