beitrag von: plohan
flüchtiges mobiliar
im dachgeschoß steht noch immer das alte sofa.
man kann es ausziehen.
früher haben wir hier stürmisch unsere körper entdeckt.
unsere jugendliebe hat sich schon lange verflüchtigt und wir haben uns aus den augen verloren. das große sofa aber hat alles in sich abgespeichert und in seinen ritzen unsere geheimnisse konserviert.
sein Stoff ist brüchig geworden und die hölzerne rückwand hat risse bekommen. darunter liegen kleinen haufen zerrieselter holzwolle. eine Lehne ist abgebrochen.
so lange hat es dem vergessen standgehalten,jetzt gibt es auf.
was es verbirgt, wissen nur du und ich.
review von: peter rosei
gelungen! eine schöne geschichte - bloß, warum schreibst du sie nicht durchlaufend hin, als kurzes prosastück - das sie ja ist?
ob der letzte satz notwendig ist? ein anderer schluss, der beim alten, sterbenden sofa bleibt, könnte überlegt werden.