beitrag von: BohemeSchreiberin
Stadtlavendel
Violett und weiß und viel davon, vor allem vom Violetten. Lavendelfarbig blüht es, auch wenn der Geruch nicht wahrnehmbar ist, im Park, vor der Stadthalle. Die Bienen haben das Stadtlavendelfeldchen gefunden. Eifrig umsummen sie die Blüten. Auch zwei Menschen stehen davor, eine Frau und ein Mann. Sie sehen die Pflanzen an, sie sprechen miteinander, sie beugen sich zu einer Blütenrispe, richten sich wieder auf. Ein kurzer Blickwechsel zum Wechsel von Worten. Die Frau greift nach einer der violetten Rispen, umschließt sie mit der Hand. Eine streichelnde Bewegung ist es zunächst, dann ist die Rispe in ihrer Hand. Die Bienen sammeln unbeirrt, was der Lavendel ihnen zu bieten hat. Die Blüten, deren Fehlen nicht zu sehen ist, werden wohl schon bald in einer Wohnung an einen Sommernachmittagsspaziergang erinnern.
review von: peter rosei
ein kleines feuilleton aus der stadt, vom leben in der stadt. genau im detail, atmosphärisch getroffen, gelungen.
