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food (porn) poetry

beitrag von: KaetheBlasberg

Pina

Man nehme, hatte Tante Rosa gesagt, und einen Kreis auf Seidenpapier gemalt. Dies ist eine Eisbombe, mh, aus le­ckerem Va­nilleeis, da drücken wir rechts und links ein Ochsenbäck­chen rein, schon sehen wir ein Gesicht mit roten Wangen. Zwi­schen die Bäckchen eine Sauboh­ne, quer dar­unter eine rote Peperoni, natürlich mit den Enden nach oben. Unter der Stirn zwei Sterne aus Schokostäbchen. Zwei Ma­roni hatte sie hoch ge­hal­ten wie ein Pries­ter die Hostie bei der Wand­lung, die Lider geschlossen und die Maroni punkt­ge­nau ins Herz der Schokosterne ge­drückt. Auf den Hals eine Kette aus winzigen Blutwürs­ten gemalt, darunter zwei Lasagneplatten gelegt, unten begrenzt mit erbsenverzierten Lebkuchen – das ist der Dekolletébesatz eines Brokatkleides, siehst du? Die Locken aus Prospekt-Trauben, darauf ein Span­genhut von der Ping-Tung-Aubergine. Tante Rosa hatte gesagt: Wir taufen dich auf den Namen Giu­seppina, kurz, Pina! Pina hatte ihnen freundlich zugenickt. Rosa sieht es noch heute.

review von: teresa präauer

würde nur den letzten satz streichen, dann ist es für mich fertig, das mondgesicht!