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food (porn) poetry

beitrag von: suha

orange

Der alte Schauspieler erzählte immer wieder diese Geschichte vom Luftballon, den sich ein Mäderl wünscht und bekommt, es lässt ihn los, er fliegt in den Himmel...

Das Mädchen, von dem ich erzähle, sieht keinen Luftballon. Aber ein oranges Ding, kugelrund, greift danach, lässt es los….pflllatsch.

‚Du Gfrast, undankbares‘, hätte sie zu Hause gehört, Watschen inklusive, irgendwer hätte sich gefunden für diese Erziehungsmaßnahme, jetzt wartete sie erstarrt auf das Unausweichliche.

Breites Lächeln, Augen und Haarfarbe wie sie, weicher Singsang, irgendwie vertraut diese Sprache.

Die holländische Kurzzeitpflegemutter ahnte, dass Helga nicht wusste, was ‚Orange‘ ist und schälte die neue. Es gab genug in ihrem Land.

Das Mädchen: ‚Da will ich bleiben.‘  
Eine nahm ihre Angst und tauscht sie zärtlich. Ein paar Wochen lang tauchte es ein und aß sich satt.

Auftrag erfüllt - zurückgeschickt in die große zerbombte Stadt.  
Wünschen, was war das? Man konnte es ja versuchen. Aber nicht zu sehr.

review von: teresa präauer

liebe suha, ich glaube, du kannst dir ruhig zutrauen, die leerstellen im text zu füllen, zusammenhänge zu bauen und wirklich zu erzählen, wo wir hier sind, mit wem wir es zu tun haben. das gilt nicht für jeden text, auch das offene, angedeutete passt oft, aber hier habe ich den eindruck, ich würde gern ein bisschen mehr ins geschehen eingeführt werden von dir.
Susanne Hahnl sagt
27.09.2023 20:46
Die .... sind den 1000 Zeichen geschuldet. Danke für die Rückmeldung