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beitrag von: Mario1968

An dich

Sei, wie du bist, 
denn nie warst du mir zu wenig, 
nie bist du mir zu viel. 
Bei dir darf ich mich verlieren. 
Ich halte dich, 
du hältst mich. 
Vergessen ist das Gestern, 
fern ist noch das Morgen. 
Nur du wirst mich finden, 
hier bei dir.  
Spür mein Glück 
und lass dich feiern.    

Du, 
die so ist, 
wie nur du es bist. 
Bleib für immer du. 
Sei. 
Mit mir an deiner Seite. 
Weil du mir fehlst, 
wenn du nicht da bist. 
Sei so wie du bist, 
weil du so bist, 
wie du bist. 
Und lass dich feiern. 

review von: nora gomringer

Das hat große Kraft für mich. Ist ein Song und ein langer Spruch wie ein Segenswunsch, ist Repetition und Genauigkeit dabei. Interessant, wie kompliziert es zu lesen ist für mich. Ich muss meinen Blick verlangsamen und mein inneres Fibel-Kind mitlesen lassen, damit ich die kleinen einsilbigen Wörter der deutschen Sprache nicht verholpere und durcheinander bringe, was den Sinn ja gefährden würde. Ich mag das hymnische „und lass dich feiern“, weil es so großzügig ist und liebende Weite verspricht. Sie zögern nicht vor’m Du und das entspricht ganz meiner Auffassung vom Dichten. Denn von der kleinen Ich-Perspektive geht’s an die ganze Welt gerichtet hinaus. Ja, genau. Ihr Gedicht ist eine liebevolle transmission. Ein Geschenk, Danke für’s Lesen.Lassen! Ihre NEG
Mario Schober sagt
15.11.2023 16:36
Danke für das genaue Lesen. Danke auch für die rasche Antwort.
LG. Mario.