beitrag von: alexandrafriewald
Dein Licht war groß
Aus all den Mauern fällt altes Leben
Unsterblichkeit und mittendrin das Neue
dunkles Haar an jeder Ecke dein Licht
war groß mit offenem Mund hast du mich bald
verschluckt laute Stimmen und leise Mosaike
farbiges Blech zwischen dir und mir und
Körpern aus Stein am Weg mit fehlenden Armen
die mich nicht hielten
pflasterte mir eine Geschichte von der Piazza Navona
bis zum Cimitero über Caravaggios Geist
wie Einsamkeit hingemauert in ewigen
Straßen auf ewigen Steinen zeitlos
Nihil est magnum somnianti
*geschrieben in Rom
review von: nora gomringer
Verlorenheit und auch viel Forderung stecken darin, aber ja, schließlich nimmt der Träumer alles an. Jede Herausforderung. Der Traum ist sicheres Revier. Es steckt ein bisschen Schwere und Müdigkeit in solchen römischen Zeilen. Sie könnten das ein bisschen „liften“, wenn Sie z B das „all“ im ersten Vers ausließen, aber ich fühle, Sie brauchen und wollen es dort. Und das „zeitlos“, ließe ich wohl auch los, um dem „ewig“ seinen verdienten Klang zu lassen. Ich mag’s- es ist so hingerissen, ungeankert, schwebt ein bisschen in Hitze. Und komisch, sogleich beziehe ich es auf einen herrlichen one night stand, den ich in Rom hatte und bei dem ich das Gefühl hatte, dass das alles gekonnte Wiederholung der Wiederholung war. Danke für die Eindrücke! Ihre NG
...der Traum ist sicheres Revier - das gefällt mir! Das "all" würde ich heute auch weglassen. Ja, Schwere und Müdigkeit lagen wohl darin - auch im Erleben. Freut mich sehr, dass es so herrliche Erinnerungen in Ihnen weckt...lg, Alexandra Friewald