beitrag von: malaidoskop
Ode an die Phantasten
Ihr Irren, ihr
verteilt über den ganzen Globus
ihr Träumer, ihr Denker, ihr wunderbaren Menschen
deren Träume und Hoffnungen einander halten und lenken
das Hoffen, das Bangen, das Wünschen, das Denken
der Schrei in die Leere, und doch werdet ihr von euresgleichen gehört
mannigfache Umarmungen, eine Wärme, die es draussen nirgends gibt
Und Liebe, zur Kunst, zum Schreiben, zum Träumen
Träume von Sternen und von anderen Dimensionen
die Hoffnung auf andere schönere bessere Welten
von ehrbaren Helden und dem Sieg des Gerechten
ein Ende der Knechtschaft, ein Sieg über den eigenen Körper
über das eigene Unvermögen, die eigene Schwäche
über die Armut, über die Einsamkeit, über Zweifel und Angst
Ihr wunderbaren Menschen, ihr Irren, ihr Wirren
Ihr Träumer, ihr Schäumer, ihr Fabulierer, ihr Phantasten
wie glücklich und geehrt ich bin unter euresgleichen zu sein
Mit euch zu träumen, zu fabulieren, zu fantasieren
neue Welten zu erdenken,
Hoffnung zu schenken
review von: nora gomringer
Die Phantasten haben durch die Kulturgeschichte hindurch viele verschiedene Einstufungen hinnehmen müssen. Mal hochgehoben und – gehalten, mal verteufelt und deklassiert. Sie rufen Sie in Whitman’scher Manier an und spenden Ihnen große Anerkennung. Und noch wichtiger: Sie lassen den Sprecher des Gedichts eine Sehnsucht der Teilhabe ausdrücken. Eine Teilhabe, die ja eigentlich längst gegeben ist – denn wie heißt es? Takes one to know one. Ein großer Dank an die Vordenker – in der Gegenwart eine allzu oft als heikel betrachtete Wesensart – und eine Verneigung vor Ihnen. Gelungen! Ihre NG