beitrag von: bensch
erhaltungsgesetz
verzeih mein zucken und zögern,
wenn du mich streichelst und trittst.
sei dir gewiss,
ich begehre dich.
kann ohne dich nicht sein,
der mensch, der ich gern bin.
so überfalle mich im wald,
schrei mich an in der bahn.
oder lächle,
das ist auch okay.
du bist ein produkt
oder bringst eins hervor,
sagen die hütenden
und verleumden deine wucht.
sperren dich ein
in fensterlose träume,
hinter denen es nieselt
und miaut.
du sprengst den nebel,
ja, das tust du!
komme mir keine mit lamenti
von schiefen bildern oder so.
niemand darf mich schubsen
in meinem hartnäckigen sein,
das ich erbaute aus fehlern
und brocken der scham.
du bist dieser niemand,
der mich führt und verschiebt,
durch die moraste der tage,
die mit monaten drohen.
du bist mein freund und bote,
nahrhafter als käse,
zerlaufen im ofen,
zu einem teich des glücks.
befiehl mir was du magst,
ich werde folgen,
werd‘ mich entwurzeln
und schweben,
über den wüsten des nichts.
review von: nora gomringer
Ich lese und komme nicht dahinter, bin aber angezogen und abgestoßen zugleich. Wer da beschrieben wird, ist hart und widerlich, ein „produkt“ der Umstände und gleichzeitig Produzent derselbigen. Die „moraste der tage“ sind ein langer Zeitraum, verzweifelt-machend lang. Der Käseteich ist für mich eines der als „schief“ angekündigten Bilder, obwohl ich genau nachvollziehen kann, was gemeint ist. Es ist also da und fährt mit dem Text ein wenig Schlitten… nimmt es von einem Trakl-Ton zu ein bisschen Punk und Social Beat, wohin vor allem die „brocken der scham“ weisen – aber das ist alles Klein-Klein. Sie haben ein Rätsel geschaffen. So rätselhaft für mich, dass ich nicht erfahre, wen oder was Sie huldigen. Wenn es ein Peiniger ist, sind es auch ambivalente Bilder, die diesen umranden. Die Bereitschaft zur Selbstaufgabe der Stimme des Gedichts ist hart. „Wüsten des nichts“ – oh, mögen uns die erspart bleiben! Ihre NEG