beitrag von: Boris_Greff
Lichtungslichtgedicht
Tannennadeln akupunktieren den Boden
Harz und Saft aus verloschenem Sonnensud
Lichtungsgras verbeugt sich mit dem Wind
Düsterdickicht deckt die Augenpaare
Hier gibt es weder Fee noch Reh
hier spürt die Welt sich selbst noch nach
Schöpfung lidflattert nach dem Urknall
zufälliger Zeuge der Erdhimmelwelt
unsichtbare Nacktheit unter Tau und Tropfen
Mondlicht schäumt aus allen Kratern
Schönheit nachtet sacht und satt
im Sonnenabglanz der nicht brennt
nebelweiche DU-Nacht, supreme Supernova
review von: nora gomringer
Drall und prall und wortflutend hudligen Sie der Nacht. Selbst „Fee und Reh“ kommen in dieser vollauf mit sich beschäftigten Sphäre nicht vor. Wir sind viel eher urzeitlich, unzeitlich, überzeitlich und im epochenbegrifflichen Verständnis: romantisch, weil entgrenzt, voranschreitend, unliniert. Ich lese diese Verse als eine kraftvolle Nachthymne, die im Zwielicht zwischen Sonnensud und Sonnenabglanz steht. Hab ich sehr gerne gelesen, danke! Ihre NG