beitrag von: merline
Ode an die Kreativität
Labsal ist was fehlt in diesen Tagen,
all die Fragen, die mich plagen,
meine Haut zu Markte tragen, nicht verzagen, niemals klagen, sonst geht's dir an den Kragen.
Nie komm ich raus aus meiner Haut
Dabei könnt ich fahren aus derselben.
Verzwickt, verzwackt und zugenäht!
Es ist nie zu spät für Solidarität!
Zickenterror, welch ein Horror, welch ein Graus!
Doch das bleibt nicht aus, gehört dazu und sowieso
Ich schaue in den Spiegel,
schaue auf die Straße
und auf meinen Nabel
um den sich alles dreht und dreht.
Die Zeit vergeht,
ich sitze fest in der verranzten S-Bahn.
Kaputt gespart und ausverkauft, die ganze Stadt. Sie machen alles platt.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
das ist der Spruch, der fetzt.
Ich halte mich dran fest
schreibe, singe, spiel Theater
halte mich bei Laune.
Staune,
was dabei herauskommt.
Kreativität! Es ist noch nicht zu spät!
Ich schmunzele mir zu.
Und ab und zu - ich kann's kaum fassen - bin ich ganz gelassen.
Auch wenn nicht alle Tassen stehen, wo sie sollen.
review von: nora gomringer
Das geht ein bisschen rauf und runter im Text, Euphorie und Gesellschaftskritk, die aber recht phrasisch scheint. Denn kaum schreiben Sie, dass es am einen fehle, taucht es ja doch auf. Labsal fehlt, aber dem „ich“ fällt ja doch ein, was es tun kann, um sich zu spüren und zu finden. Solidarität und Kreativität stehen auf derselben Stufe – interessant. Was aber haben beide miteinander zu tun von Haus aus? Und was bewirken beide? Das ich „hält sich bei Laune“, um die Erdenfrist abzuleisten – will aber doch auch Erfindungen tätigen und nicht nur erleben, sondern gestalten, scheint mir. Das geht manchmal besser ohne das Diktat eines Reims. Sähen wir uns, würde ich ein paar Zeilen umstellen, ein paar streichen. Sie haben was, Sie müssten nicht so viel zwingen. Sein Sie mutiger und wenn ich’s Ihnen ans Herz legen darf: Lesen Sie in bisschen Dickinson. Kleine, vage Gedichtbauten, die erschüttern. Vielleicht sagt es Ihnen zu. Vielen Dank für’s Lesen-Lassen! Ihre NG