beitrag von: koema
selbstgenügsamkeitsspitze
du, nur du allein, verbindest alles mit allem
du, nur du allein, hast immer noch was zu bieten
du bist unersetzlich
du bist unersättlich
du bist nicht selbstzweck
du bist patent, simpel, unerreicht in deiner funktion
du bist schlicht, effizient, bist das bindeglied schlechthin
du bringst zusammen, was zusammen gehört
du bist tolerant, lässt dich von allen brauchen
du bist mit mir, dem du, zu zwei drittel ident
mir fehlt nur ein nuancerl, nichtserl, konsonanterl
um zu dir, dem universalvermittelding, zu werden
in anderen sprachen genügt dir ein vokal
mir fehlt deine selbstlosigkeit
dir fehlt nichts
ohne dich keine vielfalt
ohne dich nur ein ich oder ein du
mit dir ein wir
review von: nora gomringer
Dieses du…man möchte den Kopf schütteln über dieses „universalvermittelding“ aus Erstaunen über so viel Selbstaufgabe und auch Bewunderung. Dem du fehlt es an nichts. Es handelt und handelt – offensichtlich ohne sich auszugeben und es wird dafür gesehen und geschätzt. Ich mag das „nuancerl, nichtserl, konsonanterl“, was einen festen Sinn für’s Miniscule ausdrückt. Wie wichtig es ist, diese winzigste Nuance kenntlich zu machen. Dieses fast-Nichts. Und stark sind die Verse „mir fehlt deine selbstlosigkeit/dir fehlt nichts“. Ich habe experimentiert und für das du „Jesus“, „Jenny“, „Markus“ und „Freiheit“ gesetzt. Und fast alles geht auf. I like it. Danke Ihnen! NG