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beitrag von: karlamai

Schwebt sie II

Die Küste liegt im Süden und egal.
Still gehst Du mit uns.
Hast uns und Dir die Kerze hochgehalten.
Ich ahnte nichts und dachte vorhin
bevor die Nachricht kam
Wo Du wohl bist?
 
Liebe, die wie Tau emporsteigt
Du als der Kopf
in dieser Welle letztem Ton.
 
Wir standen so zusammen
den Rücken so im Zimmer
und schauten.

Der Rasen draußen übermächtig grün
warfst Du Dich gleich hinein
knietief und
oberschenkelhoch
mit Engelhaut an Borke reibend.
 
Wer sich so in den Wind stellt, 
sagst Du,
und mit den Flügeln schlägt
kommt ewig
immer wieder.
  
Dein Nachen fährt durch
schweres Winterschwarz
ganz hell
 
Das geht so fort und bist von hier
bis wir auch zu Dir kommen.

Ein neues glänzend Wort
am Himmel und
das ist Deins.

review von: nora gomringer

Ich finde die Texte da stark, wo sie unbestimmt sind. Sie halten das gut aus. Den Rücken so im Zimmer… Dieser Text ist präziser als Text 1. Er lässt eine klarere Welt der Trauer und der Umkehrung der Weltzustände erwachsen. Ein Lasker-Schüler-haftes Ende, fast schwebt eine Chagall-Figur noch durch’s Bild. Das klappt. Das Rezept für alle Rückkehr ist tröstlich: sich so in den Wind zu stellen und mit den Flügeln zu schlagen… Da seufze ich. Ihre NG