beitrag von: ackermann
Immer dabei
Sozial ist sie die kleine
Schwester der Wäscheklammer
Hält zusammen und
Am Zusammen fest
Wenn Zucker Mehl oder
Flohsamen kippen
In manchem Leben ist
Viel Kippen und Fallen
Viel Unglückszucker
Manchmal wird sie gespreizt
Zweimal rückwärts gebogen
Hat die Ehre
Einen Stundenzeiger zu rücken
Richtung Sommer oder Winter
Darf die SIM-Karte
Herausspringen lassen oder
Im dampfenden Kuchen
Die Teigprobe nehmen
Darf eine Fallmasche auffangen
Und einspringen für den
Abgebrochenen Zippergriff
In manchem Leben ist viel
Fallen von Maschen und Mehl
Viel Zipperpech
Da hält sie auf und zu und trocken
Hält zu uns
Am liebsten aber hält sie
Um die Ecken der wilden Papiere an
review von: nora gomringer
- Wie schön, dieses Dinggedicht ohne das Ding! Unglückszucker und Zipperpech sind dabei so schöne lebhafte, eigene Schöpfungen. Und die Wendung im letzten Couple: Der beständige Antrage, das Vermählen-Wollen. Ein feiner Text. Verspielt und informiert. Und eigentlich zwei Texte, denn das Couple allein könnte ein Gedicht sein. Die Wiederholung der Formel „In manchem Leben ist viel“ öffnet eine Tiefe, die dem Text Dimension schenkt. Hab’s sehr gerne gelesen! Danke, NG