beitrag von: mindL
Der Schrei des Borkenkäfers. Drehbuch
Doug Burndale, Abkömmling norwegischer Einwanderer, die durch harte Waldarbeit nördlich von Baltimore zu Wohlstand gelangt und zu hartherzigen Menschen geworden sind, ist durch harte Arbeit als Psychiater zu wissenschaftlicher Anerkennung gekommen und zu einem kannibalistischen Serienkiller geworden.
Auf tritt die FBI-SChülerin Therese Bark-Beetle, von ihren Ausbildnern auf Burndale angesetzt, um herauszufinden, was in den Wäldern nördlich von Baltimore sein Unwesen treibt. Holzfäller sterben, tausende Morgen Fichten vertrocknen. Burndale ist fasziniert. Schnell findet er Bark-Beetles wunden Punkt – sie entstammt einer Sippe Holzknechte, die seit dem Waldsterben in vollgemüllten Mobile Homes saufen.
Hier Handlung einfügen, in der sie durch den Wald hetzt, Schusswechsel etc. Dann die Schlüsselszene, wie der Psychopath in ihrer Seele wühlt. „Was war mit den Fichten?“ „Von Borkenkäfern gefressen...“ „Und was haben sie gemacht, Therese? Sagen Sie es!“
„Sie haben leise gesungen!“
review von: peter waldeck
Perfekt! Dieser Text erfüllt nun wirklich alle Träume dieses Kurses. Er bedient sich unbekümmert einer großen Vorlage, bleibt dabei immer angenehm schlampig und faul („hier Handlung einfügen“) und erzählt so auf einer Meta-Ebene viel Autofiktionales über den Arbeitseifer des Erzählenden. Nebenbei räumt der Text mit den Borkenkäfern alle Extrapunkte mühelos ab.
Und trotz allem Ready-Gemachten jagt mir das Schlussbild der singenden Käfer einen eiskalten Schauer über den Rücken. Seit Tagen muss ich daran denken, und es kommt mir vor, als könnte ich in meiner alten Villa, in der es an Holzvertäfelungen nicht mangelt, das feine Gewinsel an vielen Stellen hören. Wenn ich nächtens aus dem Fenster blicke, sehe ich unter dem Kirschenbaum eine dunkle Borkenkäfer-Gestalt stehen. Schwer zu sagen, ob es sich um einen Menschen in einem Borkenkäfer-Kostüm handelt oder um einen Borkenkäfer in Menschengröße. Nachsehen mag ich nicht, ich habe Angst vor einer Falle. Die Tür fällt hinter mir ins Schloss, und die Borkenkäfer übernehmen mein Zuhause, genau wie es dem irischen Naturdichter Butler Keegan im Jahr 1917 passiert ist.